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Slowakei


Kleines, sympatisches Land


Die Slowakei, oder offiziell Slowakische Republik, ist, zumindest bei uns, nicht gerade das für Deutsche Urlauber am meisten favorisierte Reiseland oder gar als Touristenmagnet bekannt. Viel zu wenig wissen wir über dieses mit

5 Millionen Einwohnern recht kleine Land.

Bisher fiel es immer durch das Raster unserer Reiseplanungen. Dieses Jahr hat es unser Interesse geweckt und um es gleich vorweg zu nehmen, nicht zu Unrecht.

Die Slowakei, ein Teil der 1918 gegründeten Tschecheslowakei, nach 1945 neu aufgeteilt, Teil des Warschauer  Pakts und seit 1993 unabhängig. Unsere Aufmerksamkeit gehört weniger der Hauptstadt Bratilava als dem höchsten Teil der Karpaten,  die  "Hohe Tatra" mit alpenähnlichem Panorama.

Zunächst überqueren wir ganz unspektakulär die Grenze zwischen Tschechien und der Slowakei auf dem Bumbalka Pass.

Es macht Spaß die lang gezogenen Kurven auf gut ausgebauter Straße zu fahren. Kein Wunder, dass uns unzählige Motorradfahrer begegnen. Es geht bergauf- bergab zügig voran. Wir fahren durchs Gebirgsvorland. Es macht einfach Spaß. Auch die Temperaturnen sind mit ein paar und zwanzig Grad sehr angenehm.

Unser nächster Übernachtungsort ist die Kleinstadt Martin, wo wir am Rande des Ortes ein Hotel gebucht haben, was wir zunächst erst einmal finden müssen. Es ist das seit Langem das erste Mal, das wir wieder Schwierigkeiten mit der Navigation haben. Die über unsere App eingegebene Adresse des Hotels scheint falsch zu sein. Zumindest stehen wir am falschen Punkt. Weit und breit ist kein Hotel zu sehen, geschweige denn zu erahnen. Geschwitzt und mit hoch roten Köpfen stehen wir etwas ratlos da. Eine gut englischsprechende Passantin hilft uns weiter. Ja, das Hotel ist zwar Luftlinie wenige Hundertmeter entfernt, aber bedingt durch einen kleinen Flussverlauf müssen wir einmal großräumig um den Pudding fahren.

Die junge Rezeptionistin empfängt uns freundlich in einem einwandfreien Deutsch und unser Zimmer ist ambientemäßig topp. Das modernste Design empfängt uns. Graue Wände, dunkelrote, futorischtische Bilder, dazu passend silbern bezogene Sessel. Die Sonne, die durch das kleine Lukenfenster schimmert, lässt sie richtig glitzern! Echt chic! Und all das für wenig Geld! Aber! Das Zimmer ist so winzig klein, dass kaum wir zwei nicht gerade füllige Personen dort hinein passen. Egal, wo wir hintreten, wir stolpern und stehen uns mit all unserem Gepäck im Weg und lachen uns dabei halb schlapp. So viel haben wir doch gar nicht dabei! Den ganzen Deko Krinmskrams auf Tisch, Sims und Fensterbank verbannen wir im kleinen Schrank und verschandeln die guten Silbersessel mit unseren Taschen.

Leider ist es schon etwas spät geworden, dass wir auf einen Spaziergang verzichten und gleich im Außenbereich des Restaurants Platz nehmen. Heute ist Pizzatag. Lecker schmeckt sie auch hier in der Slowakei.

Am nächten Morgen fahren wir große Talstraßen, die hohen Berge der Tatra immer im Blick. Hinter dem Touristenörtchen Poprad biegen wir Richtung Südosten ab und fahren von nun an wieder kleine Straßen. Es geht bergan, bergab weiter. Wir können ja trödeln, denn wir sind gut in der Zeit. Unser Ziel ist Visny Medzev am Rande der Karparten. Dort haben wir ein Appartment auf einem Campingplatz gebucht.

Da kommt schon wieder das Problem mit der Navigation! Entweder liegt es an der App oder unserem Buchungsportal. Der Ort ist zwar richtig, aber an der angebenen Adresse befindet sich weder ein Schild noch ein soinstiger Hinweis und so mitten im Ort an der Kirche erst Recht kein Campingplatz. Schnell mal jemanden gefragt, der uns ein paar Hundert Meter weiter schickt. Ein unscheinbares Schild und ein geschlossenes Tor weist unseren gesuchten Ort aus. Einen Campingplatz stelle ich mir anders vor. Aber einmal durch das kleine Tor gegangen, öffnet sich ein wahrer Kleinod. Ein Innenhof mit üppig bunt blühenden  Blumen, hübsch dekorierten Tischen, schattige Plätzchen hier und da weisen den guten Geschmack der uns freundlich in Deutsch begrüßenden Inhaberin aus. Wir erhalten prompt unser kleines Appartment mit Küchzeile. Dies ist etwas duster, aber das macht nichts, wir wollen uns ja nicht drinnen aufhalten.

Hier wollen wir eine längere Pause machen und haben uns 2 Tage eingebucht.

Medzev, zu deutsch Metzenseifen unterteilt in Ober- und Untermetzeneifen, wo sich einst Karpatendeutsche nieder gelassen haben, so der Name unseres gewählten Örtchens. Wir wohnen im oberen Teil, welcher auch der Kleinere ist. Wir machen uns fertig und "wagen" den "Abstieg" nach unten in das Hauptdorf. Es führt eine asphaltierte Straße bergab, vorbei an einem Roma/Sintidorf. Untermetzenseifen ist ein sympatischer Ort mit Kirche als Mittelpunkt. In einem netten Cafe trinken wir eine hausgemachte und frisch zubereitete Limo, eine absolute Erfrischung. Ein paar Straßen weiter finden wir ein Restaurant, das auch hier unsere Erwartungen mehr als übertrifft. In einem tollen Innenhof bekommen wir ein richtiges First Class Essen mit freundlichem Service und das noch für wenig Geld! Den Rest des Abends verbringen wir nach dem "Aufstieg" an einem lauschigen Plätzchen im Hof unseres "Campingplatzes".

Unser Frühstück bereiten wir uns am nächsten Morgen selbst. Draußen vor den Hortensien schmeckt es doppelt so gut.

Heute müssen wir uns auch Gedanken machen, wie unsere Reise weiter gehen soll. Aber zunächst machen wir eine kleine von unserer Vermieterin empfohlenen Wanderung durchs "Hummeltal". Diesen kleinen Pfad pflegt der hiesige Heimatverein, die Schautafeln sind sogar auf deutsch.

Wo wir essen gehen wissen wir jetzt schon, wie es Morgen weiter geht, nicht.

Obwohl Rumänien und die Ukraine auch eine Grenze zur Slowakei haben, und es gar nicht weit wäre, fallen diese beiden Länder aber wegen Corona weg. Die Ukraine steht sowieso auf der roten Liste, Rumänien zwar für Deutschland nicht, aber für alle anderen Länder, die Grenzen zu Rumänien haben. So müssten wir uns in eine zwei wöchige Quarantäne begeben.  Apropo Corona: hier halten sich die meisten Menschen an die Hygienregeln, so wie bei uns. Und das ist auch gut so. In Innenräumen wie Supermärkten etc. ist Maskenpflicht und fast überall stehen Desinfektionsmittel zur Verfügung. Und da wir große Menschenansammlungen sowieso meiden, fühlen wir uns nach wie vor sicher!

Also haben wir nur 2 Optionen, Richtung Norden Polen/Baltikum oder Richtung Süden Ungarn/Kroatien.

Wo soll nun die Reise hingehen??? Eine Entscheidung fällt uns auch nach dem Blick auf den Wetterbericht zwar schwer, aber einen Favoriten haben wir ...



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Kommentare: 1
  • #1

    Heidrun (Sonntag, 02 August 2020 01:58)

    Meine Lieblingsgutenachtlektüre....
    Ich träume eure Reise noch mal durch...