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Budyonnowsk, Wladikawkas


Die letzten Tage in Russland gehen abenteuerlich zu Ende!


Budyonnowsk! Wer kennt schon Budyonnowsk? Diesen Ort erreichen wir auf guter Straße . Wir sind nicht so spät und machen einen kleinen Spaziergang entlang eines großen Sees, an dessen Ufer sich Plattenbau an Plattenbau reiht. Irgendwie sieht es hier trostlos aus! Und immer wieder fragen wir uns, wer wohnt wohl in diesen teils sehr verfallen wirkenden Häusern und hinter all diesen teils zugeklebten Fenstern?.... Wir kommen immer wieder ins Nachdenken!

Wir suchen ein Restaurant, finden keines und begeben uns wieder zurück ins Hotel, wo wir doch noch etwas bekommen. Das Hotel ist bevölkert von ziemlich vielen , groß gewachsenen, jungen Männern. Es scheint doch etwas los zu sein in Budyonnowsk! Ein Mann spricht uns auf Deutsch an und wir erfahren den Grund. Hier findet ein großes Handballtunier statt. Aha! Er war einmal Profihandballer in Magdeburg und ist jetzt Trainer von Krasnodar.

 

Wir fahren weiter am nächsten Morgen Richtung Wladikawkas, fahren durch Nordosetien, Inguschetien, Streifen den Rand von Tschetschenien. Auch Grosny ist nicht weit, die Stadt, die lange unsere Medien beherrschte. Da, wo vor nicht allzu langer Zeit der Tschetschenien-Krieg tobte. Bassajew wollte einen islamischen Gottesstaat errichten, auch die Scharia wurde für kurze Zeit eingeführt. Heute ist alles friedlich, der jetzige von Putin eingesetzte Diktator, Präsident Kadyrow regiert mit eiserner Hand und hält alles friedlich. Man merkt, die Gegend ist muslimisch geprägt, wir sehen viele Moscheen und die Frauen sind dementsprechend gekleidet.

Wir fühlen uns unwohl und es ist ziemlich beklemmend, denn wir passieren viele, unzählige Polizeistationen mit Schlagbaum. Das kann man kaum in Worte fassen. Auch Militär ist überall präsent. Man muss stoppen, entweder werden wir durch gewunken oder es kommt die Kelle, dann müssen wir rechts ran... Pass und Fahrzeugpapiere vorzeigen... an einer verbringen wir etwas länger und wir beobachten die Polizisten, die bis an Zähne bewaffnet sind, MG, Pistole...aber seeehr freundlich... Man fragt uns, wo wir her kommen, wohin wir wollen. Unsere Motorräder sind interessant und werden inspiziert. Dann haben sie alles gecheckt..."Doswidanja"...und wir können passieren.

An einer Kreuzung ein paar Kilometer weiter stehen wir etwas hilflos, die Navis zeigen geradeaus. Wir fahren weiter. Neeee... alles unbefestigt.... wir drehen um. Und halten ratlos an der gleichen Kreuzung... direkt vor einer, das bemerken wir zu spät, Kontrollstation. Gleich kommt ein Polizist auf uns zu. Wir bedeuten, dass wir den Weg nicht kennen. Er scheint hilfsbereit zu sein und bedeutet Bert, er solle ihn in sein Wärterhäuschen begleiten. Dort versucht er, ihm zu erklären, wo wir lang müssen. Ein zweiter "Beamter" gesellt sich dazu...und sagt: "Strafe"...bedeutet, dass wir in eine Straße eingebogen sind, in der Motorräder verboten sind...! Aha, da ist sie, die Situation, von der wir gelesen haben! Der Beamte wittert ein gutes Geschäft!  Aber mit der Spontanität meines Mannes hat er wohl nicht gerechnet... In einem Sprachenkaudawelsch aus Englisch, Deutsch und ein paar Brocken Russisch, bedeutet Bert ihm, dass wir auf keinen Fall damit einverstanden sind, beharrt darauf und zeigt auf, dass wir doch nur den Weg wissen wollen.

Am Ende geht alles gut aus, wir müssen nichts bezahlen und erhalten sogar noch eine schriftliche Beschreibung unseres Weges.... auf der Rückseite eines Blitzerfotos!!!! Wir dürfen weiter! Nochmal Glück gehabt! Ich habe bei den Motorrädern gewartet und bin vor Angst ganz klein geworden!

 

Diese ganzen Kontrollen und doch wieder schlechter werdende Straßen sowie kleine Serpentinen im Vorkaukasus haben uns zeitlich ziemlich zurück geworfen, so dass wir Wladikawkas erst spät und im "Feierabendverkehr" erreichen . Wir kämpfen uns durch den chaotischen Verkehr und... wow!... Wir finden unser Hotel ziemlich schnell. Wir haben keine Lust mehr, die Stadt zu erkunden und bleiben auch zum Essen im Hotel.

Morgen werden wir das große, russische Reich mit vielen Fragezeichen in unseren Köpfen verlassen! Faszinierend und gegensätzlich sind unsere Eindrücke zu beschreiben. Vielleicht haben wir dieses für uns seltsame Land nicht das letzte Mal besucht. Momentan haben wir keine Zeit, darüber nachzudenken, denn nun folgt ein neuer Abschnitt unserer Reise.

 

Morgen wollen wir über die berühmte Georgische Heerstraße nach Georgien...


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